DAS LETZTE GEFECHT IST NOCH NICHT IN SICHT!
Die Band:
Die schwedische Power-Metal-Band Sabaton, deren Name sich von einem Eisenschuh ableitet, der im Mittelalter als Teil einer Rüstung getragen wurde, hat sich in wenigen Jahren von einem Geheimtipp zu einer festen Größe in der Szene etabliert. Musikalisch prägen Keyboardelemente, eingängige Melodien und die raue Stimme von Joakim Brodén den Sound von Sabaton. Textlich dreht sich bei der Band alles um das Thema Krieg oder Kriegsführung. Dabei werden Themen wie der Kampf der finnischen Armee im Winterkrieg ebenso behandelt wie der griechisch-italienische Krieg im Jahr 1941 oder die 7. deutsche Panzerdivision. Die Band legt allerdings größten Wert darauf, dass ihre Texte den Krieg nicht glorifizieren, sondern das sie lediglich Geschichten erzählen.
Das Album:
Wenn man auf bombastischen Power Metal Made in Sweden steht, kommt man um das neues Werk von Sabaton auf keinen Fall herum. Und so war die weltweite Fangemeinde sehr gespannt auf den achten Longplayer der rockenden Metalhistoriker. Wer via You Tube die ersten Songs gehört hat, wusste, dass es auf diesem Werk keine wirklichen Neuheiten geben wird.
„The Last Stand“ heißt das mittlerweile achte Album, auf dem Sabaton ihren bisherigen Trademarks absolut treu bleiben, auch wenn es ein, zwei kleinere Überraschungen gibt. Die erste erwartet den Hörer beim Opener „Sparta“. Haben Sabaton hier bisher den Holzhammer ausgepackt (ich erinnere nur an das fulminante „Night Witches“ vom letzten Album „Heroes“), gibt es diesmal eine stampfende, sehr bombastische Midtemponummer, in denen es Uhh Ahh-Chöre im Überfluss gibt.
Doch keine Angst, spätestens mit dem zweiten Song „Last Dying Breath“, bei denen es um eine Ansprache eines serbischen Majors an seine Soldaten geht, gibt es dann auch die typische Dampfhammernummer. Der Rest ist im Prinzip bekannt. Flotte Rocker und stampfende Midtemponummern wechseln sich ab, wobei vor allem „Hill 3234“ eine wahre Freude für jeden Headbanger sein wird.
Etwas überraschend, aber nicht schlecht, sind die Dudelsack- und Orgeltöne bei „Blood Of Bannockburn“, das die Geschichte erzählt, wie die Engländer nach dem Tod von Wilhelm Wallace zurückgedrängt wurden. Ein Dorn im Auge werden einigen Metalheads sicher die ungewöhnlichen Keyboardpassagen bei „Shiroyama“ sein, die der Band weichere, fast poppige Züge geben. Ich finde aber, dass diese der Band gut stehen.
Bei „The Last Stand“ geht es dann mal wieder um den Zweiten Weltkrieg, genauer gesagt um einen der letzten Kämpfe gegen die Waffen-SS in den Tiroler Alpen. Die treibende Nummer ist sicherlich ein Highlight eines äußerst homogenen Albums.
Trackliste:
01 – Sparta
02 – Last Dying Breath
03 – Blood Of Bannockburn
04 – Diary Of A Unknown Soldier
05 – The Last Battalion
06 – Rorke’s Drift
07 – The Last Stand
08 – Hill 3234
09 – Shiroyama
10 – Winged Hussars
11 – The Last Battle
Fazit:
Wer sich ein Album von Sabaton zulegt weiß, was ihn erwartet: Jede Menge Geschichtsunterricht in rockig-metallischer Form. Es lohnt sich auch auf jeden Fall, sich intensiv mit den gut recherchierten Texten zu beschäftigen. Musikalisch bleiben sich Sabaton treu. Auch wenn es keine Weiterentwicklungen gibt, kann von Stagnation überhaupt keine Rede sein. Dafür sind die Songs einfach zu gut. Vielleicht kommt es da ganz passend, dass das Album nur eine Spielzeit von gut vierzig Minuten hat. So kann bei „The Last Stand“ keine Langeweile aufkommen.