Schule des Schweigens von Jeffery Deaver
In der Nähe einer kleinen Stadt in Kansas, USA, gerät der Schulbus einer Taubstummenschule in einen Hinterhalt. 3 Verbrecher entführen die 8 jungen Schülerinnen und die beiden Lehrerinnen und flüchten in ein naheliegendes stillgelegtes Schlachthaus. Schnell ist die Polizei vor Ort, und der erfahrene Verhandler Arthur Potter leitet die Situation vor Ort, indem er mit dem Anführer der Entführer, Al Handy, redet, bevor als letztes Mittel die Sondereinheit das Gebäude stürmen muß. Potter muß sich dabei gegen lokale Polizeibeamte und andere „wichtige Personen“ durchsetzen und läßt auch unter anderem die Presse nicht in die Nähe. Daher macht der Charlie Budd von der lokalen Staatspolizei zu seinem Assistenten und macht Dean Stillwell, den lokalen Sheriff, zum Blockadeleiter. Damit ist FBI-Agent Pete Henderson, der sich eher in der Position des Blockadeleiters gesehen hat, nicht einverstanden, und Potter muß Sabotageaktionen fürchten. Unterstützung erhält er jedoch von seinem Team, mit dem er häufig in Entführungsfällen zusammenarbeitet: Derek Elb, einem rothaarigen Technikfreak, LeBow, einem Informationsanalytiker und Freund von Potter, Tobe Geller, und Angie Scapello, einer Psychologin.
Handy ist kein Entführer
Von Anfang an ist die Situation für Potter jedoch schwierig, Handy verhält sich nicht wie ein normaler Entführer, er zeigt kaum Streßsymptome und ist nicht beeinflußbar. So läßt er nach kurzer Zeit zwar scheinbar eine Geisel, die 17jährige Susan, frei, erschießt diese jedoch auf halber Strecke hinterrücks. Potter ist entsetzt, denn er kann sich normalerweise gut in die Gedanken der Verbrecher hineinversetzen, wird scheinbar zu dessen Freund und kann damit Schlimmeres verhindern, zumal er eine echte Vertrauensbasis aufbauen kann.
Dennoch gelingt es ihm, weitere Geiseln frei zu „handeln“; außerdem können zwei junge Mädchen fliehen. Dabei kommen ihm ungewollterweise Gefühle in die Quere, denn er hat sich in die junge Lehrerin Melanie verliebt, und auch umgekehrt ist Melanie von dem Polizisten fasziniert. Die Situation im Gebäude verschärft sich jedoch dadurch, daß alle Geiseln taub sind und die einzige hörende Lehrerin von einem der Verbrecher so mißhandelt wird, daß sie nicht mehr ansprechbar ist.
Das Vertrauensverhältnis zwischen Potter und Handy wird jedoch erschüttert, als – mit Unterstützung eines lokalen Politikers, Marks, eine Sondereinheit gegen seine Anweisung versucht, das Gebäude zu stürmen. Handy und seinen Kumpanen gelingt es, einen dieser Agenten ins Gebäude zu ziehen und zu ermorden.
Überraschenderweise erhalten Potter und sein Team dann das Hilfsangebot der Polizeibeamtin Sharon Foster, die es schon einmal geschafft hatte, Handy bei einem Verbrechen zur Aufgabe zu überreden. Sie beschließen, die junge Frau kommen zu lassen und weitere Informationen zu erfragen, die ihnen bei den Verhandlungen helfen können. Nach kurzer Zeit taucht die Beamtin auf und erhält – zum Erstaunen aller und zu Potters Scham – , recht schnell Handys Einverständnis, sich zu ergeben. Potter hat ein ungutes Gefühl, aber die Verbrecher kommen anstandslos aus dem Gebäude, lassen sich festnehmen und fahren in Streifenwagen davon. Alles atmet auf – aber zu früh, denn jetzt beginnt das Drama erst wirklich…
Fazit
Wieder ein absoluter Pageturner von Deaver aus der Zeit vor den Lincoln Rhyme-Krimis, aber nicht weniger spannend und mit sehr überraschendem Ende! Absolut empfehlenswert!