ES GILT: SCHLECHTE ALBEN GIBT ES VON OVERKILL NICHT!
Die Band:
Der Bassist D. D. Verni gründete 1980 in New York eine Band. Sänger Bobby „Blitz“ Ellsworth, der kurz darauf zur Gruppe kam, brachte dann auch den Bandnamen Overkill mit, der sich an das gleichnamige Werk von Motörhead anlehnt. Sehr schnell bekamen Overkill erste Auftritte. Ihr rauer, ungeschliffener Sound wurde einer noch recht jungen Spielart der harten Musik zugeordnet: dem Thrash Metal. Nach zahlreichen Demos erschien 1985 das Debütalbum „Feeling The Fire“. Schon mit diesem Longplayer konnten sich Overkill einen Platz im Herzen der Metalfans sichern. Fortan brachte die Band regelmäßig Alben heraus und wurde zu einer festen Größe und Konstante im Bereich Thrash Metal.
Das Album:
Satte 43 Jahren hat die Band um Bobby Elsworth inzwischen auf den Buckel und dabei 19 Alben produziert, die durch die Bank von guter bis sehr guter Qualität waren. Obgleich der Durchbruch in die ganz großen Stadien nicht gelungen ist, haben sich die Thrash Metaller aus New Jersey eine weltweite Fangemeinde erarbeitet. Vier Jahre nach ihrem letzten Album „The Wings Of War“ (die bisher längste Pause) gehen sie jetzt mit ihrem zwanzigsten Longplayer „Scorched“ an den Start.
Und man kann ohne Übertreibung sagen, dass Overkill wieder einmal abliefern. Sie brauchen keine Werbetrommeln, keine Stadiontouren, keine Social Media Aktionen. Sie hauen einfach ein Album heraus ins machen bereits im Opener „Scorched“ klar, dass Thrash Metal keine Frage des Alters ist. Oder doch? Sieht man sich die großen Bands des Genres an, wird man feststellen, dass diese inzwischen alle in die Jahre gekommen sind.
Der hauptverantwortliche Songwriter bei Overkill ist seit vielen Jahren Bassist und Gründungsmitglied D.D. Verni. Und er überrascht durchaus mit Variantenreichtum. „Twist Of The Wick“ oder „Won’t Be Comin Back“ haben tolle Power Metal Anleihen und überzeugen mit starken Chorpassagen. Doch keine Angst, im Mittelpunkt steht Thrash Metal. „The Surgeon“ oder „Harder They Fall“ gehen ordentlich ab und werden durch Bobbys Elsworth rasiermesserscharfe Stimme getragen.
Trackliste:
01 – Scorched
02 – Goin Home
03 – The Surgeon
04 – Twist Of The Wick
05 – Wicked Place
06 – Won’t Be Comin back
07 – Fever
08 – Harder The Fall
09 – Know Her Name
10 – Bag o Bones
Fazit:
Begriffe wie „grundsolide“, „hemdsärmelig“ oder „souverän“ sind im Fall eines Overkill-Albums ganz klare Qualitätsmerkmale. Vielleicht ist auch „Scorched“ kein Album für die Ewigkeit. Aber es ist ein sattes Thrash Metal Werk, dass keinerlei Altersspuren aufweist und das komplett überzeugt. Die Band aus New Jersey bliebt sich und ihrer Linie treu und wird damit ihre Anhängerschaft und Genreliebhaber wieder einmal glücklich machen.
Bewertung:
Musik: 4,5
Instrumentalisierung: 5
Stimme: 4
Abwechslung: 4,5
Hörspaß: 4,5