EHER KRAFTLOS ALS REALE POWER!
Die Band:
Seit Kindheitstagen kennen sich Beth Dito, Nathan Howdshell und Kathy Mendonca. Jeder macht in irgendeiner Form Musik und so beschlossen sie aus einer Laune heraus 1999 eine Band zu gründen. Sehr schnell kamen sie mit der amerikanischen Hardcore-Punk-Szene in Berührung. 2001 debütierten sie mit dem Album „That´s Not What I Heard“. 2003 verließ Kathy Mendonca die Gruppe. Ihre Nachfolgerin wurde Hannah Billie. Der kommerzielle Durchbruch gelang 2009 mit dem Album „Music für Men“ und der Single „Heavy Cross“. Insgesamt hielt sich der Titel unglaubliche 96 Wochen in den deutschen Charts. 2016 ging die Gossip auseinander, da sich Sängerin Beth Dito auf ihre Solokarriere konzentrieren wollte.
Das Album:
Anfang November 2023 schürte ein erster Instagram-Post mit dem Titel „Ready For Gossip“ Hoffnungen auf ein Comeback, die sich nur wenige Tage mit der Single „Crazy Again“ bestätigen sollten.
Jetzt gehen die drei Musiker*innen mit ihrem, Comebackalbum „Real Power“ an den Start. Satte zwölf Jahre sind seit dem letzten Album vergangen, obgleich Beth Dito in dieser Zeit zumindest ein relativ erfolgreiches Soloalbum vorgelegt hat („Fake Sugar“).
Ansonsten hat sich bei Gossip nicht so viel verändert. Der Sound pendelt zwischen Punk, Rock, Dance und Pop und wird vor allem von Beth Ditos Stimme getragen, die sicherlich nicht dem Klischee der Pop-Queen entspricht.
Leider deutete schon die Comebacksingle an, dass sich Gossip eher im Mittelmaß bewegen. Dies bestätigt jetzt auch das Album, das mit elf neuen Titeln bei gut vierzig Minuten Spielzeit daherkommt.
Mit „Crazy Again“, „Turn The Card Slowly” oder “Tough” gibt es ein paar ganz nette Songs, doch ein zweites „Heavy Cross“ findet sich nicht darunter. Kein Titel bleibt, trotz der tollen Stimme von Beth Dito, in Erinnerung. Das ist sehr schade, denn dadurch wird die Musik komplett beliebig und austauschbar.
Trackliste:
01 – Act Of God
02 – Real Power
03 – Don´t Be Afraid
04 – Crazy Again
05 – Edge Of The Sun
06 – Give It Up For Love
07 – Turn The Card Slowly
08 – Tell Me Something
09 – Light It Up
10 – Tough
11 – Peace And Quiet
Fazit:
„Real Power“ ist ein Album, dass letztlich nur Hardcorefans wirklich gefallen wird. Zu viel Mittelmaß macht die Songs beliebig und austauschbar. Auch die ausdrucksstarke Stimme von Beth Dito rettet den Longplayer nicht davor, ein Skip-Kandidat zu sein. Nach zwölf Jahren Pause hat man sicherlich mehr erwarten können und dürfen.
Bewertung:
Musik: 2,5
Instrumentalisierung: 4
Stimme: 5
Abwechslung: 3
Hörspaß: 2