MALLE METAL? VON WEGEN!
Die Band:
Im Jahr 2000 hatte Peter Henrici die Idee, die rockige Mittelalterszene etwas aufzulockern. Spaß und Humor kamen ihm bisher zu kurz und im Fahrwasser einer Band von J.B.O. wollte er Gleiches auch in dieser Szene erreichen. Dies war die Geburtsstunde von Feuerschwanz. Er fand interessierte Mitstreiter und doch sollte es gut vier Jahre bis zum ersten Auftritt dauern. Durch weitere Engagements auf Mittelaltermärkten wurde eine Plattenfirma auf Feuerschwanz aufmerksam. So erschien 2005 ihr Debüt „Prima Nocte“. Die Fangemeinde wurde stets etwas größer und trotz einiger Umbesetzungen bliebt die Band ihrem Stil treu und kombiniert mittelalterlichen Rock oft mit frivolen und humorvollen Texten.
Das Album:
Rund 1,5 Jahre nach ihrem letzten Album „Memento Mori“, mit dem Feuerschwanz erstmals die Pole Position. Der deutschen Albumcharts erreichten, gehen die neun Musikerinnen und Musiker der Mittelalterband mit ihrem elften Longplayer an den Start. Einem Werk, dass ihre Wandlung von der Spaßkapelle zu einer echten Metalband mehr oder weniger abschließen sollte. War bereits „Memento Mori“ nicht mehr der Comedyinput früherer Platten, kann von Ballermann Metal auf „Fegefeuer“ keine Rede mehr sein.
Im Gegenteil. Sicher gibt es noch augenzwinkernde Töne, wenn sie sich in „Berzerkermode“ über den Trend zur nordischen Mythologie lustig machen. Doch gerade musikalisch ist „Fegefeuer“ ein bärenstarkes Metalalbum. Mit „SGFRD Dragonslyer“ und dem „Bastard von Asgard“ legen sie fulminant los. Und halten dieses Niveau im weiteren Verlauf mühelos. Einen wirklich schlechten Song oder einen Lückenfüller gibt es auf „Fegefeuer“ nicht. Die Titel sind einprägsam, temporeich und finden sich sehr häufig im Bereich des Power Metals wieder.
Textlich wird die nordische Mythologie oder andere Fantasythemen behandelt. Auch hier kann die Band überzeugen, da Blödeltexte oder stumpfe Sauflieder nicht zu finden sind.
Wer sich für die Deluxe Edition entscheidet, bekommt zudem noch einen Livemitschnitt von der Co-Headlinershow vom Wacken Open Air im letzten Jahr. Auch dort stellten Feuerschwanz eindrucksvoll unter Beweis, dass sie deutlich mehr sind als eine stumpfe Blödelcombo.
Trackliste CD 1:
01 – SGFRD Dragonslayer
02 – Bastard von Asgard
03 – Berzerkermode
04 – Knochenkarussell
05 – Fegefeuer
06 – Die Horde
07 – Uruk-Hai
08 – Highlander
09 – Morrigan
10 – Eis & Feuer
11 – Valkyren
Trackliste CD 2:
01 – Intro
02 – Memento Mori
03 – Untot im Drachenboot
04 – Metfest
05 – Ultima Nocte
06 – Schubsetanz
07 – Methämmer
08 – Dragostea Din Tei
09 – Rohirrim
10 – Das elfte Gebot
11 – Warriors Of The World United
12 – Die Hörner hoch
13 – Extro
Fazit:
Wo Powerwolf die eher apokalyptische Horrorschiene bedienen, haben sich Feuerschwanz auf das Mittelalter und die nordische Mythologie spezialisiert. „Fegefeuer“ ist ein bärenstarkes Album, dass man nach wenigen Hördurchgängen mitsingen kann, dass aber trotzdem nicht zu platt ist.
Bewertung:
Musik: 5
Instrumentalisierung: 5
Stimme: 4,5
Texte: 4,5
Hörspaß: 5