Deutsche Dichter Leben und Werk deutschsprachiger Autoren Band 2 Reformation, Renaissance und Barock
Einführung
Das achtbändige Werk „Deutsche Dichter“ kümmert sich um deutschsprachige Autoren in der Zeit vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Der Umfang der Texte reicht von 5 bis zu 50 Seiten. Die Fachautoren beschreiben darin Leben und Werk von rund 300 Dichtern, die als bedeutend angesehen werden. Ein Porträt des Autors sowie bibliographische Hinweisen sollen das jeweilige Bild abrunden.
Der vorliegende Band
Der Band 2 sei hier beispielhaft und auch stellvertretend für die anderen Nummern vorgestellt. Paul Gerhard, Martin Luther, Abraham a Santa Clara, Andreas Gryphius, Angelus Silesius, Johann Jakob Christoffel von Grimmelshausen, Ulrich von Hutten und Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau seien hier stellvertretend für all´ die literaturhistorisch und geistesgeschichtlich bedeutsamen Schriftsteller, die in diesem Band aus der „Universal-Bibliothek“ aufgeführt sind, genannt.
Prof. Dr. Friedrich W. Kantzenbach, Prof. Dr. Franz J. Worstbrock, Prof. Dr. Wolfgang F. Bender, Prof. Dr. Richard E. Schade, Prof. Dr. Ferdinand van Ingen und Prof. Dr. Gerhart Hoffmeister sind einige der Autoren, die für den Reclam-Verlag an dem vorliegenden Band mitgewirkt haben. Hört sich ganz schön elitär, weil universitär und wissenschaftlich an, nicht wahr?
Eine Besprechung
Wer einen Blick in das Buch wirft und sich die Mühe macht, die Texte zu lesen, wird schnell einen Einblick bekommen, was von diesem Eindruck zu halten ist.
Erste Beobachtung: Das Werk ist keine reine Bleiwüste. Soweit möglich, gibt es ein Porträtbild des jeweiligen Autoren, so daß der heutige Leser einen Eindruck vom Aussehen der historischen Person bekommt.
Zweite Beobachtung: Die Texte sind unterschiedlich lang. Was sicherlich auch der historisch-literarischen Bedeutung des jeweiligen Autoren geschuldet ist. Ein Beispiel: Anton Ulrich zu Braunschweig-Lüneburg mag Literaturwissenschaftlern durchaus ein Begriff sein. In unseren heutigen Tagen wird sein Name nicht mehr unbedingt von dem Begriff „Allgemeinbildung“ abgedeckt.
Dritte Beobachtung: Das vorliegende Buch hat einen her akademischen Anspruch. Allein schon die Wortwahl und die häufigen Querverweise sind Zeichen einer Fachsprache, haben also mit Allgemeinverständlichkeit oder gar mit Populärwissenschaften überhaupt nichts zu tun. Wer – als literarischer Laie – die in dem Buch genannten Schriftsteller genauer kennenlernen möchte, wird also besser auf andere Quellen zurückgreifen müssen.
Ein Wort zu dem Verlag
Wer neugierig geworden ist und nähere Details über den Reclam-Verlag wissen möchte, sei hier auf die Internetseiten des Verlags (www.reclam.de) verwiesen. Auch die Internetenzyklopädie Wikipedia enthält einen brauchbaren Eintrag.
Bedingt durch meine journalistische Arbeit, zu der auch die Besprechung von Büchern gehört, bin ich in den vergangenen Jahren immer wieder mit den Büchern des süddeutschen Verlages in Berührung gekommen. Philosophie. Theologie. Geschichtswissenschaft. Pädagogik. Literaturwissenschaften. Germanistik. Es gab kaum eine wissenschaftliche Disziplin, mit der sich der Verlag bislang nicht befaßte.
Dies ist nicht nur löblich. Das ist auch mutig. Denn groß dürfte der Markt für solche Fachpublikationen nicht sein. Die Gefahr, auf der gedruckten Ausgabe sitzen zu bleiben, dafür umso größer. Ein Blick in den Buchhandel vor Ort zeigt schnell: Selbst innerhalb der Werksauswahl des Reclam-Verlages taucht die Sekundärliteratur nicht so schnell auf, gerade einmal Schülerhilfen. Theaterstücke, Romane, gelegentlich Lyrik – was die Klassiker anbelangt, sind sie bei den Kunden wesentlich beliebter.
Das Fazit
Wie kann ein Fazit aussehen? Man kann es sich sicherlich einfach machen: Es wurde von Fachleuten für literaturwissenschaftliche Fachleute geschrieben und eigentlich auch nur für die brauchbar.