Darkthrone – Panzerfaust
- En Vind Av Sorg
- Triumphant Gleam
- The Hordes Of Nebulah
- Hans Siste Vinter
- Beholding The Throne Of Might
- Quintessence
- Snø Og Granskog (Utferd)
Panzerfaust, das Album
Auf Panzerfaust verlassen Darkthrone den unterkühlt puren Black Metal des Vorgängers Transilvanian Hunger und lassen vermehrt Elemente des Death Metal einfliessen, d.h. die Gitarrenriffs klingen insgesamt etwas schwerer und auch das Schlagzeug nimmt von typischen Blast-Beat-Einlagen weitgehend Abstand.
„En Vind Av Sorg“ ist vielleicht das Stück, das noch am meisten mit dem Vorgänger zu tun hat, sein Gitarrenriff hat doch frappierende Ähnlichkeit mit dem Titelsong auf Transilvanian Hunger, auch ließ man es sich nicht nehmen, dem Stück einen gewisssen Aha-Effekt zu verpassen, spielt die Gitarre eigentlich die ganze Zeit nur ein Riff, passiert nach einer Zeit etwas Besonderes, sie scheint sich zu verselbständigen, ja wird fast zu einem Medium, das versucht, mit dem Zuhörer in Kontakt zu treten, ein wahrlich teuflisches Unterfangen.
Schon der zweite Song „Triumphant Gleam“ macht klar, dass wir es hier nicht mehr Black Metal zu tun haben, zumindest nicht in seiner Reinform, die Gitarren kommen unglaublich schwer rüber, das harte Riff schneidet sich buchstäblich in die Gehörgänge, und wechselt ab und an in ein schnelles Stakkatto, was so ein gewisses Punk-Feeling verursacht.
„The Hordes Of Nebulah“ ist vielleicht mein persönlicher Favorit auf dem Album, kommt der Track nur recht zaghaft in die Gänge, baut er doch sehr schnell eine sehr tragende Atmosphäre auf. Gerade das Schlagzeug kommt hier wunderbar zur Geltung, klingt es doch sehr metallisch und untersteicht die schneidigen Gitarrenriffs perfekt.
Mit „Hans Siste Vinter“ haben wir dann auch wieder einen waschechten Black Metal-Track auf der Panzerfaust. Auch wenn ich die Lyrics des Songs nicht verstehe, projiziere ich Verzweiflung und Hoffnung in dieses Lied.
„Beholding The Throne Of Might“ ist wieder ein echter Death Metal-Song mit getragenem Gitarrenspiel, im Grunde wechseln sich hier zwei schwere Gitarrenriffs ständig ab, was mächtig Power erzeugt.
„Quintessence“ ist eine gelungene Mischform zwischen beiden Stilen Black und Death Metal, das Stück ist recht melodiös und mit über sieben Minuten Spielzeit auch das längste.
Das letzte Stück „Snø Og Granskog (Utferd)“ ist zugleich auch das ungewöhnlichste, man hört hier keinen Metal, sondern eine geheimnisvolle Rezitation einer alten norwegischen Sage, die von Getrommel und von mystischen Hörnern begleitet wird. Ein schöner Kontrast zu den anderen Stücken und ein toller Ausklang.
Eine kleine Warnung noch für alle Leute, die Darkthrone nicht kennen, und hier einen glasklaren Sound erwarten, wer den True Black Metal kennt, weiß, das Atmosphäre nicht durch eine perfekte Produktion transportiert wird, sondern durch die Seele, die die Musiker den Stücken geben, so ist die Aufnahmequalität der Lieder Darkthrone-typisch relativ dumpf ausgefallen, was aber der unterkühlten Stimmung sehr zugute kommt.
Fazit
Panzerfaust ist irgendwie anders als seine Vorgänger, schwerer, mehr dem Death Metal verhaftet, aber immer noch vom authentischen Geist beseelt, der den norwegischen Black Metal so gut macht. Panzerfaust ist auch so ein Album, dass man in seiner Gänze genießen muss, um seinen Wesenskern zu ergründen. Eine klasse Scheibe.