TOLLE KOLLABORATION!
Die Musiker:
2001 gründen Philipp Burger (Gitarre, Gesang) und Jonas Notdurfter (Gitarre) in Brixen, Südtirol eine Band. Schon bald stoßen Jochen Gargitter (Bass) und Christian Fohrer (Schlagzeug) dazu und Frei.Wild waren geboren. Geprägt durch Bands wie Rammstein, Subway To Sally und vor allem die Böhsen Onkelz wenden sich Frei.Wild dem Deutschrock zu. 2002 erscheint ihr Debütalbum „Eines Tages“. Zu Kontroversen führt die angeblich politische Einordnung der Gruppe. Immer wieder besingen sie ihre Heimatliebe zu Südtirol und die damit verbundenen deutschsprachigen Wurzeln und werden dadurch von manchen Medien in Richtung Neo-Nazi-Szene geschoben. In Interviews und anderen Statements macht die Band aber mehr als einmal deutlich, dass sie keine politisch gesinnte Musikgruppe sind und das sie sich klar vom Links- und Rechtsextremismus distanzieren. Ihre letzten Alben wie „Opposition“ oder „Rivalen und Rebellen“ erreichten allesamt Platz 1 der deutschen Charts.
Die Orange County Choppers sind ein amerikanischer Motorradhersteller, der von Paul John Teutul 1999 gegründet wurde. Sehr schnell spezialisierte man sich auf das Bauen von Chopper-Sonderanfertigungen. Bereits im Gründungsjahr präsentierten sie auf der Daytona Beach Bike Week einen klassischen Chopper. Internationale Bekanntheit erhielt der OCC durch die Serie „American Chopper“, die vom Discovery Chanel produziert wurde und die in Deutschland auf DMAX zu sehen ist.
Das Album:
Bisher unter dem Radar gab es eine südtiroler-amerikanische Freundschaft, die immer wieder dafür sorgte, dass die Musiker von Frei.Wild in den Staaten waren. Bei einem dieser Besuche kam der Gedanke auf, die langjährige Freundschaft durch ein ganz besonders Projekt zu krönen. Das war die Geburtsstunde der Brüder4Brother.
Auf dem ersten Blick fragt man sich, wo hier Gemeinsamkeiten liegen sollen, doch Werte wie Freundschaft, Fernweh, Tradition und die Liebe zur ehrlichen Handarbeit stehen sowohl bei Frei.Wild, als auch beim OCC hoch im Kurs, sodass hier ein übereinstimmender Nenner gefunden, der als Aufhänger für ihre Musik dienen sollte.
Durch den im Frühjahr bereits ausgekoppelten Titelsong „Freundschaft Brotherhood“ wurde deutlich, dass hier erneut ein ungewöhnliches, aber überaus interessantes Album auf die Frei.Wild-Fans zukommen würde. Statt hartem Rock gibt es eher melodischen Southern Rock mit einem satten Countryeinschlag. Eine starke Mischung, zumal Frei.Wild mit ihrem genialen „Still 2“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben, dass sie eine enorme musikalische Bandbreite besitzen.
Dies untermauert jetzt auch „Brotherhood“. Die Songs sind sich vom Aufbau her recht ähnlich. Die sanfte Stimme von Paul John Teutul harmoniert perfekt mit den eher rauen Vocals von Philipp Burger. Im Wechsel gibt es englische und deutschsprachige Passagen und bereits der rasante Opener „Burn Fire, Burn For Me“ schreit förmlich danach, sich auf einen Chopper zu setzen und lässig durch die Gegend zu cruisen. Hin und wieder blitzt die typische Frei.Wild Attitüde durch („Pussy Or A Man“, „A Man And His Honor“), doch alle zehn Songs machen richtig viel Spaß. Und spätestens bei „Smell The Gasoline“ verspürt man den dringenden Wunsch seinerseits das Motorrad zu satteln und sich auf die Route 66 zu begeben. Zumindest für dreieinhalb Minuten kann man aber davon träumen.
Trackliste:
01 – Burn Fire, Burn For Me
02 – Pussy Or A Man
03 – Freundschaft Brotherhood
04 – Do You See My Devil
05 – A Man And His Honor
06 – Smell The Gasoline
07 – You, Me And The Night
08 – Steel Horse
09 – The True Feeling Of Freedom
10 – Don‘t Get Better Than This
Fazit:
Jenseits des in Deutschland typischen Mainstreams legen Frei.Wild und die Orange County Choppers mit „Brotherhood“ ein überaus hörenswertes Album vor, das Begriffe wie Handmade, Treue und Freundschaft besonders in den Vordergrund stellt. Ein Longplayer, der zeitlos ist und auch in einigen Jahren noch Spaß machen wird.
Bewertung:
Musik: 5 Sterne
Instrumentalisierung: 5 Sterne
Stimmen: 5 Sterne
Texte: 5 Sterne
Hörspaß: 5 Sterne