Antonia – Die schöne Polin

Inhaltsverzeichnis
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Antonia – Die schöne Polin: Eine Liebe am Hofe August des Starken

Inhalt
Angeregt zu ihrem Roman wurde Renate von Rosenberg von einem Porträt von Johannes Kupezky (1667 – 1740) mit dem Titel: Bildnis einer jungen Polin. Das Bild hängt heute im Herzog-Anton-Ulrich Museum in Braunschweig. Wen es darstellen soll, ist bis heute unbekannt. Das Cover zeigt uns dieses Portrait einer jungen, sehr schönen und durchaus auch ein wenig geheimnisvollen Frau. Von August dem Starken, Kurfürst von Sachsen, König von Polen und ein lebensfroher, genussverliebter barocker Herrscher par excellence ist allgemein bekannt, dass er keiner schönen Frau widerstehen konnte. Ein oft erzählter Witz rechnet aus, wie viele der heutigen Sachsen wohl mit dem liebeshungrigen und zeugefreudigen Fürsten verwandt sein müssten.

Der Roman hier stellt eine junge, gebildete Polin in den Mittelpunkt der Geschichte. Gerade am Dresdner Hof angekommen, fällt sie August sofort auf. Es ist auch nicht einfach, dem Fürsten aus dem Weg zu gehen, besonders, wenn man als Gesellschafterin seiner derzeitigen Mätresse untergekommen ist. Aus verarmtem Adel und vor den Attacken eines rachedürstenden jungen Mannes, der sich durch sie an ihrem Vater rächen will geflohen, muss sie eigentlich dankbar sein, von Marie Magdalena Gräfin Dönhoff, ihrer Cousine, aufgenommen worden zu sein. Die Gräfin stattet sie aus und führt sie am Hofe ein. Antonia ist dankbar und glücklich – wenn da nur nicht die Blicke und anzüglichen Bemerkungen des Fürsten wären.

Einem absoluten Herrscher kann man keine Absage erteilen. Und August hat die Gräfin Dönhoff bereits satt, nach einem blonden Püppchen wäre doch eine dunkle, kluge Schönheit eine interessante Abwechslung! Doch Antonias Herz, und bald auch der Körper, gehören jemand anderem. Der schneidige Offizier Georg von Lichtenhain ist ihre große Liebe. August ist jedoch nicht erheitert. Lichtenhain wird befördert und versetzt. Als verdienter Offizier bekommt er eine Extraaufgabe, es handelt sich um Porzellan und das Geheimnis seiner Herstellung, und natürlich hat er zu gehorchen.

Eine gemeinsame Flucht, Lichtenhain ist tatsächlich bereit fahnenflüchtig zu werden, wird verraten und scheitert. Das Paar wird getrennt und Antonia Augusts Mätresse. Aber der sinnenfrohe Herrscher hat wenig Freude an ihr, zu trübsinnig schaut sie drein, zu wenig Begeisterung legt sie an den Tag. Die Beziehung dauert nur kurz. Aber Antonia ist schwanger, als sie zurück auf ihr väterliches Gut reist. Hat so ihre Liebe noch eine Chance?

Fazit
Historische Romane habe ich als junges Mädchen sehr gern gelesen, bekam man doch so ganz nebenher einiges erzählt über ferne Epochen und lernte die Fakten, ohne „Lernen“ zu müssen, wie in der Schule. Außerdem bekamen in einem Roman die historischen Figuren Leben, sie lebten und liebten und waren nicht nur kurze Kapitel im Geschichtsbuch. Auch der Hof im barocken Dresden erwacht hier zum Leben: Maler, Mätressen, Bedienstete und Militär, wie sahen sie aus, wie verbrachten sie ihre Tage. Antonia begeistert auch den Hofnarren und den tschechischen Porträtmaler Kupezky, über die wir meines Erachtens nach zu wenig erfahren. Wie war das mit der Erfindung des Porzellanmachens? Einen Überblick erhält man, allzuviel erfährt man aber nicht.

Die Autorin hält sich in erster Linie an ihre Liebesgeschichte um Antonia und Lichtenhain. Und hier setzt meine Kritik an, von Rosenberg erzählt eine Geschichte, von Anfang  bis zum Ende, ohne besondere sprachliche Mittel, ohne Überraschungen, ohne Pausen, die Geschichte eilt etwas atemlos dahin. Irgendwie erinnert die Geschichte, so wie sie hier auf nur 178 Seiten daherkommt, an einen Schulaufsatz. Sicherlich ein sehr guter Aufsatz, aber auch nicht mehr (allerdings wirft man sich im 18. Jahrhundert wahrscheinlich nicht „in Schale“, zumindest nicht mit diesen Worten). Man liest das Buch in einem Zug und vergisst es schnell wieder. Viel Eindruck hinterlässt es nicht. Aber wer eine einfache, schnelle Lektüre sucht und Dresden liebt, ist mit „Antonia – Die schöne Polin“ nicht schlecht bedient.

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