GRANDIOSES ALBUM MIT EINER TRAURIGEN NUANCE!
Die Band:
1995 gründete Sänger Björn Strid in Schweden die Band Inferior Breed, die sich zwei Jahre später in Soilwork umbenannt hat. 1998 debütieren sie mit dem Album „Steelbath Suicide“. 2001 folgt der Wechsel zum bekannten Szenelabel Nuclear Blast. Mit dem Album „A Predators Portrait“ wird erstmals die internationale Öffentlichkeit auf die schwedische Band aufmerksam. Zusammen mit In Flames oder At The Gates zählen Soilwork zu den prägenden Bands des Melodic Death Metal. Auf ihren jüngsten Veröffentlichungen arbeitete die Gruppe zunehmend mit klaren Gesangspassagen und Keyboardelementen, wodurch sie ihre Hörerschaft weiter vergrößert haben.
Das Album:
Seit einigen Jahren zählt die schwedische Band Soilwork zu den interessantesten Vertretern des Melodic Death Metal. Mit ihrem letzten Album „Verkligheten“ und der wirklich grandiosen EP „A Whisp Of The Atlantic“ untermauerten sie ihren Ruf nachhaltig. Jetzt sorgen sie gleich zweimal für Schlagzeilen. Kommen wir zunächst zu den Positiven. Mit „Övergivenheten“ legen die Schweden ihr zwölftes Studioalbum vor, das mit vierzehn Songs und einer überaus satten Spielzeit von 65 Minuten daherkommt. Recht viel für ein Album dieses Genres, doch Sänger Björn Strid und seine Mannen wissen, wie man die Anhängerschaft und auch Kritiker begeistern kann.
Die Bandbreite, die Soilwork hier anbieten ist schier unglaublich. Von reinen Melodic Death-Monstern wie „Electric Again“ oder „Vultures“ über eine fast schon stadiontaugliche AOR-Nummer wie „Nous Sommes Le Guerre“ bis hin zu einem beinah poppigen Hit wie „Death, I Hear You Calling“ ist alles dabei. Und genau diese Abwechslung ist es, die „Övergivenheten“ so gut macht. In meinen Augen ist nicht ein Titel überflüssig, da sie allesamt in das Gesamtbild dieses Albums passen, dass von Grwols, über Prog bis hin zu härtestem Metal alles bietet, was man sich wünschen kann. Dabei kann Björn Strid sowohl mit seiner Klarstimme, als auch bei den Growls mehr als überzeugen. Er zeigt, dass er einer der ganz Großen dieses Genres ist.
Leider wird der Genuss des Albums getrübt, durch die Nachricht, dass Gitarrist David Anderson wenige Tage nach der Veröffentlichung von „Övergivenheten“ verstorben ist. Seit 2013 war es festes Bandmitglied und für den abwechslungsreichen Sound mitverantwortlich, denn er zusammen mit Björn Strid auch in ihrem AOR-Sidekick-Projekt „The Night Flight Orchestra“ nachhaltig geprägt hat.
Trackliste:
01 – Övergivenhethen
02 – Nous Sommes La Guerre
03 – Electric Again
04 – Valleys Of Gloam
05 – Is It In Your Darkness
06 – Vultures
07 – Morongåva/Stormfågel
08 – Death, I Hear You Calling
09 – This Godless Universe
10 – Dreams Of Nowhere
11 – The Everlastic Flame
12 – Golgata
13 – Harvest Spine
14 – On the Wings Of A Goddess Though Flaming Sheets Of Rain
Fazit:
Trotz der furchtbaren Nachricht über den Tod von David Anderson ist „Övergivenheten“ ein beeindruckendes Album, dass nicht nur Melodic Death Metal bietet, sondern Soilwork auf ein neues Level hebt. Bleibt zu hoffen, dass die Band weitermacht und sie die Musikwelt noch weiter mit so grandiosen Longplayern begeistern kann, denn so viele Gruppen, die eine solche Bandbreite abliefern, gibt es leider nicht mehr.
Bewertung:
Musik: 5
Instrumentalisierung: 5
Stimme: 5
Abwechslung: 5
Hörspaß: 5