Du hast gerade Deine ersten beiden Bücher veröffentlicht.
Wie kommt man mit 55 Jahren auf die Idee, noch Autor zu werden?
Nun, die Idee ist schon viele Jahre alt, aber man muss auch Zeit für die Umsetzung haben. Lange war es so, dass Arbeit, Familie, Haushalt und Sport die verfügbare Zeit voll ausgefüllt haben. Erst durch die Corona-Pandemie, in der Sportverein und Schwimmhalle geschlossen waren, ich nicht mehr zur Arbeit fahren musste, sondern von zuhause aus gearbeitet habe und auch sonst kaum Ablenkungen vorhanden waren, ist es mir jetzt geglückt, die Bücher fertig zu bekommen.
Worum geht es in „Drachen für Trinitor?“
Hauptfigur Arne wird in einem mittelalterlichen Städtchen ohne Vater und in ärmlichen Verhältnissen geboren. Das Leben meint es anfangs nicht gut mit ihm. Als aber ein Drache in einem Vulkankrater nahe der Stadt stürzt und wegen einer Verletzung dort dauerhaft gefangen ist wird das Leben für ihn und die Stadtbewohner auf einmal recht abenteuerlich. Drachentöter, Neugierige und Glücksritter strömen herbei, um die wertvollen Drachenschuppen zu sammeln oder gegen den Drachen zu kämpfen. Die Stadt blüht auf. Doch während die Erwachsenen den Drachen überwiegend nur als Monster sehen, findet Arne beim Sammeln von Pilzen und Beeren einen freundschaftlichen Kontakt zu ihm und das verändert sein Leben komplett.
Wer ist denn die Haupt-Zielgruppe für diesen Roman?
Jeder den Sagen und Legenden, historische Romane oder mittelalterliche Rittergeschichten interessieren, ist hier richtig. Die Haupt-Zielgruppe sind erstmal Kinder und Jugendliche ab Klassenstufe 5. Aber spätestens seit Harry Potter wissen wir ja, dass man auch Erwachsenen den Spaß an Jugendbüchern nicht verbieten kann.
Wie unterscheidet sich Dein Roman von anderen Fantasy-Geschichten?
Der Hauptunterschied zu einer reinen Fantasy-Geschichten ist, dass die Handlung trotz Drachen und Hexen so realistisch dargestellt ist, dass der Leser sie nicht als Fantasie- oder Traumwelt wahrnimmt. Stattdessen kann man sich am Ende der Geschichte durchaus vorstellen, dass sich tatsächlich alles irgendwann im Mittelalter an einem heute nicht mehr bekannten Ort so zugetragen hat. Dabei gibt es aufgrund spannender Ritterkämpfe und lustiger Jungenstreiche auch ohne den fliegenden Besen oder irgendwelche böse Zauberer oder Fantasiegestalten genug Aktion, Spannung, lustige und auch berührende Inhalte.
Was macht den Autor Ralf Lehmann als Mensch aus? Was sind deine persönlichen Interessen?
Ich bin ein sportlicher und naturverbundener Mensch. Ich mag Vielfalt und lese Bücher aus allen Genres und höre und mache Musik aus verschiedensten Richtungen. Am liebsten esse und erlebe ich jeden Tag etwas anderes und probiere dabei gern Neues aus. Mein persönliches Motto ist „Geht nicht gibt’s nicht!“ Wenn man genügend Zeit und Energie aufwendet, kann man fast alles schaffen. Nur eben nicht immer sofort oder ohne Anstrengung. Ich versuche mit anderen Menschen so umzugehen, wie ich selbst behandelt werden möchte und achte bei allem was ich tue immer darauf, möglichst eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten zu erreichen.
Woher hast du die Ideen für Deine Bücher?
„Drachen für Trinitor“ war ursprünglich erstmal eine Kurzgeschichte, die ich als Gute-Nacht-Geschichte für meinen Sohn ausgedacht hatte, dem ich fast 10 Jahre jeden Abend eine selbst ausgedachte Story erzählt habe. Irgendwann haben Freunde und Familienmitglieder, die das mitbekommen haben, gemeint, es sei doch schade, wenn niemand außer meinem Sohn etwas von all den spannenden Geschichten erfährt. Also habe ich angefangen zu schreiben. Außerdem gibt es auch auf meiner Arbeit als Betriebsberater bei der Handwerkskammer Hamburg noch ein Thema, zu dem ich ein Buch verfassen möchte. Ich dachte nur, ich fange erstmal mit etwas einfachem an, bevor ich mich an ein Fachbuch für Erwachsene wage.
Das heißt, wir können in Zukunft auch in anderen Genres Bücher von Dir erwarten?
Ja. Das nächste Buch wird auf jeden Fall ein Problemlösungsratgeber für Erwachsene. Aber ich bin auch Science-Fiction-Fan. Es würde mich sehr reizen auch einmal einen Roman für Erwachsene zu schreiben, der so zwischen Fantasy und Science-Fiktion einzuordnen wäre. Es gibt da schon einiges an Ideen und Notizen.
Aber was ist mit dem dritten Band von „Drachen für Trinitor“? Auf Deiner Homepage www.autor-ralf-lehmann.de schreibst Du, dass es eine Trilogie werden soll.
Das ist richtig. Als Nächstes kommt aber erstmal der Ratgeber. Dann hängt es davon ab, welches der Bücher am stärksten nachgefragt wird. Wenn es genug Fans für „Drachen für Trinitor“ gibt, muss natürlich der dritte Band so schnell wie möglich her. Läuft der Ratgeber besser, würde ich eher daran anknüpfen. Und wäre bei beiden die Resonanz nur mäßig, werde ich mir mit dem Science-Fiction-Roman einen Traum erfüllen und eine neue Chance erarbeiten. Es liegt also ganz an den Lesern, um welches Genre ich mich in Zukunft am meisten bemühe.