Hand aufs Herz

Inhaltsverzeichnis
Alternative

The Cure – Songs Of A Lost World

Musik

Back To The 80´s: Reckless

Metal

Grand Magus – Sunraven

HAND AUFS HERZ – EIN VERDAMMT GUTES ALBUM!

Die Band:

Im Jahr 2004 gründeten Joachim Bergemeister (Gesang), Christian Heiss (Gitarre), Thomas Conrater (Gitarre), Mathias Speranza (Bass) und Florian Wieser (Schlagzeug) in Brixen in Südtirol die Band Unantastbar. 2006 erschien ihr Debütalbum, 2011 wechselten sie zum Label Rookies and Kings und veröffentlichten ihr drittes Album „Schuldig“, dass es bis auf Platz 33 der deutschen Charts schaffte. Mit ihrem letzten Album „Fluch & Segen“ kratzten sie erstmal an den deutschen Top Ten und erreichten Platz 13. Da Joachim Bergmeister, wie Frei.Wild-Sänger Philipp Burger, in seiner Jugend Mitglied der Rechtsrockband Kaiserjäger war, wurde auch er in die rechte Ecke gedrängt. Wie die Kollegen von Frei.Wild haben sich auch Unantastbar mehrfach davon distanziert und eindeutig Stellung bezogen.

Das Album:

Mit „Hand aufs Herz“ legen Unantastbar ihr sechstes Studioalbum vor. 15 Songs, so viele wie niemals zuvor, haben den Weg auf den Longplayer gefunden, wobei es mit „Fackeln im Sturm“ nur eine wirkliche Ballade gibt.

Glaubt man den Ankündigungen der Plattenfirma handelt es sich um das natürlich beste und reifste Album der Südtiroler. Im Prinzip weiß man, was von solchen Ankündigungen zu halten ist, doch schon die Videos zu den vorab veröffentlichten Songs „Gerader Weg“ und „Bis nichts mehr bleibt“ machten deutlich, dass an diesen vollmundigen Worten durchaus etwas dran sein kann.

Und genau so ist es auch. „Hand aufs Herz“ ist ein Album, dass die Messlatte für deutschsprachige Rockmusik in diesem Jahr bereits auf eine schwindelerregende Höhe legt. Zumindest dann, wenn man sich für deutsche Rock- und Punksongs begeistern kann, die eingängige Riffs, treibende Beats und grandiose Refrains besitzen. Schon der hingerotzte Opener „Ihr könnt mich alle mal“ macht Lust auf Mehr. Und dieses Mehr befriedigen Unantastbar auf nahezu perfekte Art und Weise. Sicher, die Songs sind oft nach dem gleichen Muster aufgebaut: knackiges Eingangsriff, eine einfache aber sehr einprägsame Melodie und ein Refrain, der sich sofort im Ohr festsetzt. Das ist der Stoff aus dem Hits gemacht werden. Und genau diese Mischung hat mich absolut angesprochen und begeistert.

Textlich beackern Unantastbar Themen wie Freundschaft, Heimatliebe, Schmerz, Verlust und den Spaß am Leben. Von einem radikalen, gar rechten Gedankengut konnte ich absolut nichts ausmachen (jeder Volksmusikant müsste eher auf den Prüfstand gehoben werden). Vielmehr habe ich mich in Texten wie „Gerader Weg“ oder „Solange unser Herz noch schlägt“ wiedergefunden. Auch hier gilt: verkopfte und verschachtelte Texte wie bei Herbert Grönemeyer sucht man hier vergebens. Wie bei der Musik geht es auch textlich bei Unantastbar um direkt ausgesprochene Gefühle.

Trackliste:

01 – Ihr könnt mich alle mal

02 – Ich bin bei dir

03 – Für immer

04 – Bis nichts mehr bleibt

05 – Wir sind eins

06 – Wo bist du hin?

07 – Solange unser Herz noch schlägt

08 – Gerader Weg

09 – Ich bin Freund, ich bin Feind

10 – Sehnsucht

11 – Alles was zählt

12 – Dein Leben, deine Regeln, dein Gesetz

13 – Noch einmal – Scheißegal

14 – Verraten und verkauft

15 – Fackeln im Sturm

 

Fazit:

Nach jedem Song wartete man, dass das Album jetzt nachlässt. Doch Fehlanzeige. Jeder Song, jeder Hook, jede Textzeile sitzen. Intellektuell angehauchte Kopfmenschen werden bei der Musik von Unantastbar vielleicht nicht auf ihre Kosten kommen. Wer jedoch ein Faible für deutschsprachige Rockmusik hat, muss sich unbedingt mit diesem Album beschäftigen. Ich wage die Prognose, dass es in diesem Jahr nicht mehr viele deutsche Rock- und Punkproduktionen geben wird, die wesentlich besser als „Hand aufs Herz“ sind.

 

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