57

Inhaltsverzeichnis
Alternative

The Cure – Songs Of A Lost World

Musik

Back To The 80´s: Reckless

Metal

Grand Magus – Sunraven

MAINSTREAM POP AUF ALLERHÖCHSTEM NIVEAU!

Der Musiker:

Jedem Hörer deutschsprachiger Rockmusik wird Klaus Heuser ein Begriff sein. Als langjähriger Weggefährte von Wolfgang Niedecken prägte er als Gitarrist und Songschreiber den Sound der Kölner Rockband BAP. Sein Spitzname Major leitet sich von der Figur des Major Healey aus der Fernsehserie „Bezaubernde Jeannie“ ab. Den obligatorischen Lederhut trägt Klaus Heuser seit einer Hautkrebserkrankung, um die Kopfhaut von der Sonnenstrahlung zu schützen. 1999 erklärte er seinen Ausstieg bei BAP. Anschließend war es eine zeitlang ruhig um ihn. Erst  2006 veröffentlichte er mit der Berliner Sängerin Susanne Werth das Album „Major & Suzan“. 2012 lernte er in einer Talkshow den Blues-Gitarristen Richard Bargel kennen. Im gleichen Jahr erschien ihr Album „Men In Blues“. Nach einem Hörsturz Bargels gründete Klaus Heuser die nach ihm benannte Klaus Major Heuser Band, die mit „Men In Trouble“ ihr erstes Album vorgelegt hat.

Das Album:

Nach einer ausgiebigen Tournee anlässlich ihres Debütalbums geht die Band um den Major jetzt mit ihrem zweiten Album an den Start. „57“ ist ein Titel mit mehreren Bedeutungen. Zum einen fand der Major einen alten Gitarrenkoffer – mit eben dieser Nummer, zum anderen ist er Jahrgang 1957 und feierte in diesem Jahr seinen … eben, 57. Geburtstag. Was lag also näher, als diese magische Zahl als Albumtitel zu wählen.

Vergleicht man „57“ mit dem Vorgänger, so stellt man fest, dass die Songs etwas geschliffener klingen. Die starken Blues-Elemente von „Men In Trouble“ sind hier eher in den Hintergrund gerückt. Dafür dominieren ganz starke Pop- und Rockanleihnen. Und natürlich das unverwechselbare Gitarrenspiel von Klaus Heuser. Seine Ausnahmestellung stellt er bereits im ersten Titel „Catch The Flame“ unter Beweis, das am Ende mit einem schier unglaublichen Solo zu begeistern weiß. Und davon gibt es mehr. Aber auch ruhigere Klänge, wie das absolut radiotaugliche „You´ve Got What It Takes oder das zwischen Bruce Hornsby und Mark Knopfler angesiedelte „Fullmoon Nights“. Allein bei diesen beiden Songs senkte man ein wenig wehmütig daran, wie der Sound von BAP heute noch klingen würde, wenn das Duo Heuser und Niederen sich nicht getrennt hätte. Aber egal. Jetzt ist nicht BAP, sondern die Klaus Major Heuser Band, und die zeigt, dass sie noch stärker zu einer echten Einheit zusammengewachsen ist. Wie schon auf dem ersten Album dominiert nicht der Major die Musik, sondern stellt sich ganz in den Dienst seiner Band, auch wenn ein Titel wie „Take Me Away“ erst durch das Spiel des Chefs seine ganze Klasse bekommt.

Negative Kritik ist nur auf hohem Niveau möglich. Sänger Thomas Heinen macht seine Sache sehr gut, allerdings hat man an der einen oder anderen Stelle das Gefühl, als habe man den Sound bewusst etwas zu glatt produziert. Auf „Men In Trouble“ klang er meiner Meinung nach eine Spur authentischer. Textlich sind die Songs solide, auch wenn vom lyrischen Standpunkt aus kein Titel dabei ist, der noch nach Jahren den Hörer berühren wird. Diese Aufgabe muss die Musik übernehmen – und macht dies auch.

Trackliste:

01 – Catch The Flame

02 – You´ve Got What It Takes

03 – Talk Of The Town

04 – Fullmoon Nights

05 – S.A.M.

06 – Make It Better

07 – Take Me Away

08 – Pictures And Memories

09 – The Chance

10 – Don´t Cross My Way

11 – Up In The Clouds

 

Fazit:

Auch wenn „57“ ein wenig polierter und massentauglicher als der Vorgänger klingt, ist es das Album einer tollen Band in absoluter Spiellaune. Der Major und seine Mitstreiter präsentieren elf Songs, die allesamt auf höchstem Niveau eingespielt wurden und richtig viel Spaß machen. Hörer von Toto oder Mark Knopfler werden absolut begeistert sein. Derzeit kenne ich kaum eine deutsche Band, die solche anspruchsvoll schöne Musik macht, wie die Klaus Major Heuser Band.

 

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