Einführung in Body-Mind Centering: Die Weisheit des Körpers in Bewegung

Inhaltsverzeichnis
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Linda Hartley: Einführung in Body-Mind Centering: Die Weisheit des Körpers in Bewegung

DAS ist bio-logische Bewegung

Jedes wissenschaftliche Fachbuch, so trocken, wiederholend und langwellig es auch sein mag, hat seinen Platz in den akademischen Bibliotheken und wird in jeder großen Bildungsnation spätestens ein oder zwei Jahre nach der Originalausgabe übersetzt und auf den Markt gebracht. Das Gleiche gilt für reißerische Populärliteratur (Fitness, Ernährung, Beauty) – inhaltlich ein Flop, aufgrund äußerer Merkmale aber gepusht und direkt als Übersetzung am Start. Wozu diese deprimierende Anthologie übersetzter Werke? Weil der Huber-Verlag in Bern endlich die erste deutsche Übersetzung eines Klassikers der Bewegungspädagogik vorlegt: die Einführung in das Body-Mind-Centering

Die Amerikanerin Bonnie Bainbridge-Cohen hat nicht nur einen sehr wohlklingenden Namen, sondern ist auch die Begründern der fantastischen Körperarbeit, kurz BMC genannt. Wie so viele andere Leitbilder auch (Moshe Feldenkrais, Gerda Alexander, Gerda Boyesen, Thomas Hanna etc.) drückt sich nicht nur im Namen ihrer Bewegungskunst, sondern auch in ihrem ganzen Wesen die Symbiose des Lebens aus – die ursprüngliche Energie des Daseins, die im und über den Körper wieder erfahren werden will und die doch so verborgen und verloren scheint, wie man auch an den zu späten Übersetzungen wirklich wichtiger Werke erkennen kann.

Vor fast zwanzig Jahren veröffentlichte Bainbridge-Cohen ihr Hauptwerk, die Engländerin Linda Hartley legte ein Jahr später aus der systematischen Sicht einer Schülerin nach. Während die Meisterin eher behutsam und intuitiv vorgeht (und im Übrigen immer noch nicht übersetzt wurde!),  ist Harleys Vorgehensweise rationalistischer und akademisch geprägter. Aber keine Bange, es handelt sich um ein großartiges Leibseele-Verständnis, um einen Weg zum wirklichen Begreifen – im wahrsten Sinne des Wortes – des Lebens.

Neben der psychophysischen Ganzheit und einem Körperverständnis, was den meisten studierten Ärzten völlig abgeht, setzt das BMC seine Schwerpunkte in einem biologisch anthropologischen Bezug der menschlichen Bewegung. Muskeln, Knochen und Bahnensysteme erklären und verstehen ist an sich schon spannend, Linda Hartley zeigt aber in einer viel eindrucksvolleren Art und Weise die Evolution der wichtigsten Körperstrukturen, angefangen bei der Zelle und den Bewegungsentwicklungen im Mutterleib bis hin zu dem Drüsen- (wird sonst fast nirgendwo integriert), Nerven- und Flüssigkeitssystemen.

Als wäre sie Biologin, Physikerin, Anthropologin, Soziologin und Ärztin in einem zeigt Hartley den wirklichen Ursprung der Bewegung – niemals esoterisch oder spekulativ, sondern bio-logisch (im wahrsten Sinne des Wortes) vergleichend mit den Strukturen der Tierwelt, mit dem wirklichen Erbe des Menschen. Das ist der allergrößte Vorteil des BMC – die konsequente Analogie zur wirklichen Natur! Der Mind, im Deutschen immer als Geist übersetzt, ist hier wirklich nur der animalische Ausdruck des Leibes – und bleibt es auch.

Das Buch ist größtenteils – spannend – theoretisch, fördert aber das eigene Nachspüren durch praktische Anleitungen, die am Ende der jeweiligen Kapitel grau unterlegt sind und in vivo in die Materie einführen. Zahlreiche Fotos unterstützen die Grundlagen, so dass sie nachvollziehbar werden. Auch mit Zeichnungen (aber den wichtigen, wie sie in Anatomie oder Pyhsiologieatlanten vorkommen) geizt Hartley nicht – man kann ja auch hier ganz viel lernen.

Fazit:

Der Huber-Verlag begeistert seit langer Zeit mit so wichtigen, einzigartigen und dringend notwendigen  Büchern, das man eigentlich im Rahmen der Philosophie, vor allem aber der Gesundheit – die in der Moderne  ja normalerweise alles andre als gesund ist – jedes Buch empfehlen kann. Das ist hier ist für alle Menschen mit Bewegungsdrang, für Tänzer, Akrobaten und Künstler, für Lehre, Lebende und Liebende. Es hat eine breite wissenschaftliche Basis und einen einzigartigen Fundus für tierisches Bewegen – also Mensch, worauf wartest du?

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