Dietlinde Karkutli: Das Bauchtanz-Buch
Das Buch ist im Jahre 1983 im Rowohlt-Taschenbuch Verlag aus Reinbek erschienen. Es ist 272 Seiten lang.
Die inhaltliche Beschreibung
Bauchtanz ist nicht nur der Ausdruck eines neuen Körperbewußtseins von Frauen, wenn man der Inhaltsangabe auf dem hinteren, hellgelben Buchdeckel Glauben schenken darf. Bauchtanz kann auch die Neugierde an einer fremden Kultur und die schlichte Freude an der Bewegung sein. Der Bauchtanz, der orientalische Tanz bedeutet schließlich nicht nur anzüglische Hüftschwünge und glitzernde Kostüme.
Über die Autorin
Karkutli war in erster Ehe mit einem syrischen Künstler verheiratet. Sie kennt den Bauchtanz also aus eigener Anschauung. Sie gab zahlreiche Bauchtanz-Kurse in Frankfurt / Main. Der Werbung des Verlages zufolge gilt Karkutli „als Vorreiterin des Bauchtanzes in Deutschland“.
Die Buchbesprechung
Inhaltlich bewegt sich das Buch auf verschiedenen Ebenen. Im ersten Teil des Buches wird Hintergrundwissen vermittelt, etwa über die geschichtliche Entwicklung des Bauchtanzes und den persönlichen Zugang verschiedener Frauen zu dieser Tanzform.
Der weitaus größte Teil des Buches beschreibt aber den Bauchtanz als solchen. Es geht um Bewegungsabläufe und Trainingseinheiten, aber auch um Themen wie Musik, Bekleidung und Bewirtung der Zuschauer. Das Buch wendet sich ausdrücklich an Neulinge und Anfänger, die an den Bauchtanz herangeführt werden wollen. Die Leser (oder sollte man besser sagen: die Leserinnen?) erhalten hier eine anschauliche und brauchbare Einführung, die durch zahlreiche Bilder (Fotos wie Zeichnungen) illustriert werden.
Es wird schnell deutlich, daß der Bauchtanz nichts mit Sexualität und Erotik zu tun hat. Er kann durchaus der Unterhaltung der Zuschauer dienen. Ob man den Bauchtanz dem Sport zuordnen kann, sei einmal dahingestellt. Bei der Körperbewegung geht es schließlich weniger um die sportlich-körperbewegende Seite. Der Bauchtanz hat eher unterhaltenden Charakter.
Für die meisten von uns gehört der Bauchtanz immer noch zur arabischen Kultur. Richtig heimisch ist er bei uns nicht geworden. Ob ein Buch wie dieses daran viel ändern kann? Wohl nicht. Es vermittelt Basiswissen für Damen, die einen Zugang dazu haben. Die beigefügten Schwarz-Weiß-Fotos lassen schnell den Eindruck entstehen, daß der Bauchtanz auch weiterhin nur Teil der orientalischen Kultur ist.
Vordergründig könnte man sagen, daß Frauen jeglicher Herkunft zur Zielgruppe des Buches gehören. Wer aber keinen Bezug dazu, weder zum Tanzen allgemein noch zur arabischen Kultur hat, wird das Buch zwar interessant geschrieben finden, ansonsten aber nur schwer einen Bezug zum Bauchtanz finden.
Das Fazit
Das Buch ist eine lesenswerte Heranführung an den Bauchtanz. Es eignet sich insbesondere für Frauen, die diese Tanzform kennenlernen möchte. Halb im Scherz, halb im Ernst: Es fehlt noch ein Pendant für Männer.