Mitsukos Restaurant von Christoph Peters
Inhalt
Achim und Wolf sind zwei Freunde, die gemeinsam zur Schule gegangen sind und durch die gemeinsame Schulzeit „Freunde fürs Leben“ geworden sind. Bereits zu Oberstufenzeiten verband sie ein gemeinsames Interesse für die Küche und Kultur Japans. Etliche Jahre nach den Abiturprüfungen führen die beiden ihr jeweiliges Leben so unterschiedlich wie nur irgend möglich, dennoch haben sie sich nie völlig aus den Augen verloren. Während Achim sich als Gelegenheitsschauspieler und -koch einigermaßen über Wasser halten kann, hat Wolf als plastischer Chirurg in einer renommierten Privatklinik angeheuert und muss sich über seine Finanzen nur wenig Gedanken machen.
Japan fasziniert Achim
Japan spielt in Wolfs Leben nur noch eine untergeordnete Rolle, während die geheimnisvolle und vielfältige japanische Kultur auf Achim nach wie vor eine ungeheure Faszination ausübt. Als Achim eines Tages auf einer seiner Wanderungen durch die rheinischen Wälder im rustikalen Vereinsheim der „Wanderfreunde Gurschenbach e.V.“ ein japanisches Spezialitätenrestaurant mit exzellenter Küche entdeckt, beflügelt ihn dieses Erlebnis förmlich und er erinnert sich an die „alten gemeinsamen Zeiten“ mit Wolf. Sofort setzt sich Achim mit Wolf in Verbindung, und nachdem dieser seine anfängliche Skepsis abgelegt hat, beginnt er, gemeinsam mit Achim, das japanische Lokal, welches eigentlich eine ganz und gar deutsche Atmosphäre ausstrahlt, zu erkunden. Doch aus den regelmäßigen Restaurantbesuchen entwickelt sich bald noch mehr: Achim heuert als Koch in dem Lokal an, und schon nach kurzer Zeit kann er seine Gefühle für die geheimnisvolle Restaurantbesitzerin Mitsuko nicht länger verbergen.
Ein wunderbar leichter Roman über die Herausforderungen in zwischenmenschlichen Beziehungen und über die Begegnung verschiedener Kulturen
Christoph Peters Roman „Mitsukos Restaurant“ bietet nicht nur aufgrund der zahlreichen detaillierten Essensbeschreibungen exzellente (Lese-)Kost. Die Handlung setzt relativ unspektakulär ein, die beiden Protagonisten Achim und Wolf werden kurz vorgestellt, ihre Faszination für Japan wird erläutert, und an dieser Stelle erfährt der Leser auch bereits, dass die Faszination für die japanische Kultur bei Achim deutlich stärker ausgeprägt ist als bei Wolf.
Achim versucht, die japanische Kultur, so weit ihm dies als Mitteleuropäer möglich ist, nachzuvollziehen, muss dabei jedoch immer wieder erkennen, dass er wohl nie in der Lage sein wird, auch nur einen Teil dieser so fremden Kultur völlig zu verstehen. Dennoch genießt er die unterschiedlichsten Speisen der japanischen Küche, und auch japanische Frauen haben es ihm angetan. Als er auf einer seiner Wandertouren durch das Rheinland schließlich das Restaurant der freundlichen und zugleich geheimnisvollen und verschlossenen Japanerin Mitsuko entdeckt, betrachtet er dies als „Wink des Schicksals“.
Nachdem er einige Male als Gast in Mitsukos Restaurant eingekehrt ist, heuert er dort, zunächst mehr aus Geldnot als aus Überzeugung, als Koch an. Schon nach kurzer Zeit kann sich Achim der Wirkung von Mitsuko nicht mehr entziehen, und seine erotischen Fantasien erschweren ihm zunehmend die Arbeit, zumal Mitsuko sich immer wieder verschiedener Gesten bedient, dessen tieferen Sinn Achim noch nicht richtig „einordnen“ oder verstehen kann…
Fazit
Mit „Mitsukos Restaurant“ legt Christoph Peters einen weiteren hervorragenden Roman vor. In seinem nun vorliegendem vierten Roman beschreibt er auf amüsante und dennoch sehr tief schürfende Art und Weise die Probleme, Kuriositäten und Höhepunkte in zwischenmenschlichen Beziehungen, insbesondere in Beziehungen von Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen. In die Beschreibung und Schilderung dieser „Beziehungsgeschichten“ lässt Peters eine gehörige Portion kulinarischer Raffinesse und Kulturgeschichte einfließen. Wer sich auf diesen Roman einlässt, wird schließlich mit einigen Stunden puren Lesevergnügens belohnt werden!