Taxi ins Glück von Tami Hoag
Inhalt
Lynn Shaw ist eine junge Psychologin, die in dem Heim „Horizon House“ für verhaltensauffällig gewordene junge Frauen und Mädchen arbeitet, das gerade in ein anderes Haus umziehen muß. In der neuen Gegend der Stadt Richmond stellt ihr die lokale Kirche St. Stephen´s Church unter Leitung von Vater Bartholomew ein Haus zur Verfügung, aber die Anwohner unter der Leitung des ehrgeizigen Politikers Elliot Graham protestieren gegen diese Ansiedlung.
Als Elliot Lynn beleidigt, wird diese ausfallend. Da kommt ihr ein anderer Politiker, Senator Erik Gunther, der Lynn zunächst für eine der Bewohnerinnen hält. zu Hilfe und nimmt sie und ihr Projekt in Schutz. Lynn, die Politiker nicht leiden kann, ist sehr kratzbürstig, aber der charmante und gutaussehende Erik kommt bei ihren beiden etwas älteren und ehrenamtlich arbeitenden Kolleginnen gut an und abends essen alle gemütlich zusammen im neuen Haus zu Abend.
Als sich die beiden Kolleginnen und der Priester zurückgezogen haben, schlägt plötzlich ein Stein in der Küche, in der Lynn und Erik sich aufhalten ein. Prompt entscheidet Erik, zum Schutz über Nacht – gemeinsam mit Vater Bartholomew – zu bleiben.
Er findet Lynn mittlerweile sehr anziehend und möchte sie für sich gewinnen. Daher engagiert er sich in den folgenden Wochen auch mehr für das Projekt als er ursprünglich geplant hatte, nur, um ihr zu zeigen, daß er nicht so oberflächlich ist wie Lynn ihn einschätzt.
Aber Lynn möchte dennoch nichts von ihm wissen, und so beginnt ein typisches „Sie will mich, sie will mich nicht“-Spielchen, unterbrochen von weiteren Aktionen der Nachbarn mit Elliot Graham.
Erik findet bald heraus, daß es irgendwas in Lynns Vergangenheit gibt, das sie daran hindert, sich auf ihn einzulassen, denn sie glaubt, nicht gut genug für ihn zu sein. Also verdoppelt er seine Anstrengungen. Kann Lynn den Schatten ihrer Vergangenheit überwinden?
Fazit
Das Buch ist ein sehr frühes Werk (1992) von Tami Hoag, die heute mehr Thriller schreibt, und ein typischer Liebesroman a la „Cora-Romane“, was leider auf dem Cover in der Form nicht angekündigt ist und auch erst 2008 erschienen.
Zusätzlich ist die die Sprache – zumindest in der deutschen Übersetzung – sehr flapsig und überhaupt nicht der Erwachsenen, die sie sprechen, angemessen. Auch die Figur der Lynn, die so stolz darauf ist, einen BA in Psychologie zu haben und 29 Jahre alt ist, ist sehr unglaubwürdig.
Es ist zwar nachvollziehbar, daß ein Mensch in einer extremen Streßsituation einmal seine Ausbildung vergißt, aber eigentlich zeigt Lynn im gesamten Buch nicht, daß sie auch nur ansatzweise etwas von Psychologie versteht.
Ihr Verhalten ähnelt eher einem pupertierenden Mädchen. Umso unglaubwürdiger ist es dann, dann sich angeblich ein gestandener Senator in sie verliebt. Da die Story bereits schon so wenig überzeugend angelegt ist, fällt es dem Leser schwer, sich wirklich in die Geschichte zu versenken.
Im Gegenteil, es geht schließlich nur noch darum, das Buch endlich fertig zu lesen, damit man sich angenehmerer Lektüre widmen kann. Nicht empfehlenswert!