Die Fälscherin von Julia Freidank
Julia Freidank besuchte die Schule in Freising und hat neben ihrem Studium in Geschichte auch eine Gesangsausbildung gemacht. Ihr Studium, aber auch ihr Hobby, mittelalterlicher Schwertkampf, waren eine Inspiration für ihre Bücher. Den ersten historischen Roman den sie veröffentlicht hat, ist „Die Gauklerin von Kaltenberg“. „Die Fälscherin“ ist ihre zweite Veröffentlichung.
Inhalt:
Die junge Blanka ist mit ihrem Vater und Bruder auf dem Kreuzzug ins heilige Land, doch als sie in Jerusalem ankommen, bemerkt sie, dass sie am Aussatz erkrankt ist. Selbst ihre Familie will sie in Jerusalem im Lazarett zurück lassen, da sie sich nicht anstecken wollen, doch Bischof Otto von Freising bringt sie wieder nach Hause.
Nachdem sie von der Krankheit geheilt ist, bringt der Bischof sie in einem Kloster unter und Blanka steht nun für ihre Rettung in seiner Schuld. Da sie die Erbin des Lehens Burgrain ist, soll sie mit einem Mann verheiratet werden, der in Ottos Gefolge ist, da das Lehen sonst an den Pfalzgrafen übergeht.
Otto und der Pfalzgraf, ein Wittelsbacher, sind schon lange verfeindet, denn dieser fordert Geld und Lehen vom Bischof, die dessen Ansicht der Kirche gehören. Als der Bischof entdeckt, das Blanka in der Lage ist Schriften haargenau zu kopieren, soll sie für ihn Urkunden fälschen. Blanka, mittlerweile verheiratet mit Pero von Föhring, fälscht die Urkunden, auch wenn sie dadurch in Lebensgefahr gerät, sollte man sie entdecken. Wie konnte sie auch damit rechnen, dass sie sich gerade in Ortolf, einen Wittelsbacher Ritter, verliebt und lieber mit ihm zusammen sein will?
Fazit:
„Die Fälscherin“ ist ein interessanter historischer Roman und vor allem die Charaktere Blanka und Ortolf haben mir gefallen. Ich finde die Idee der Autorin eine Frau zur Fälscherin zu machen spannend, das es in dieser Zeit nicht typisch war, das Frauen lesen und schreiben konnten und eher für die Kinder und den Haushalt zuständig waren.
Ein historischer Roman kann manchmal auch sehr trocken sein, doch „Die Fälscherin“ wird durch die Liebesgeschichte aufgelockert. Das lässt den Leser ganz anders in die Geschichte eintauchen, da frühere Zeiten doch manchmal recht unwirklich erscheinen können.
Am Anfang des Buches ist ein Personenverzeichnis, was ich ganz hilfreich fand, da die manchmal gleich lautenden Namen doch etwas verwirrend sein können. Der Schreibstil des Romans hat mir gut gefallen und auch die Unterteilung in vier Hauptteile. Zwischen manchen der Teile liegt schon eine größere Zeitspanne und so sind diese einfacher zu erfassen, als wenn das Buch nur in Kapitel unterteilt wäre. Die Zeit und die Menschen sind mit viel Liebe zum Detail beschrieben worden, was zum Lesevergnügen beiträgt.
Ein interessanter und spannender historischer Roman, bei dem eine wunderbare Liebesgeschichte nicht fehlt.