Anton Moortgart: Die Kunst des alten Mesopotamien Sumer und Akkad
Das Buch ist im Jahre 1982 im DuMont Buchverlag aus Köln erschienen. Es ist 252 Seiten dick.
Die Inhaltsangabe
Das vorliegende Buch ist die Neuauflage eines Buches aus dem Jahre 1967, das damals auch die Kunst Babylons und Assus enthielt. Dieser babylonisch-assyrische Teil wird in der Neuauflage von 1982 in einem eigenständigen Buch wiederveröffentlicht. Die Erstausgabe war ein „Standardwerk der vorderasiatischen Archäologie“, wie die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel berichtet. Es wurde auch ins Englische und Arabische übersetzt.
Folgt man der Inhaltsangabe, ist die Zielrichtung des Buches eindeutig. Das Buch „will das Verständnis für die Bedeutung der klassischen Kunst des alten Mesopotamiens vertiefen. Es ist eine Kunstgeschichte, die sich ebenso an die Fachleute wie den interessieren Laien wendet“. Dabei sollen auch vor allem jüngere Leute angesprochen werden.
Der Verlag
Den Verlag habe ich ja schon an anderer Stelle vorgestellt. Daher werde ich an dieser Stelle nicht weiter auf ihn eingehen.
Der Autor
Der Werdegang Anton Moortgarts erscheint mir da schon wesentlich interessanter. Moortgart (1897 – 1977) stammt ursprünglich aus Antwerpen. Sein Studium der Klassischen Archäologie, Alten Geschichte und Klassischen Philologie schloß er 1923 mit der Promotion ab.
In der Folgezeit war er wissenschaftlicher Assistent an der Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung, ab 1929 an der Vorderasiatischen Abteilung der Staatlichen Museen Berlin.
Ab 1937 war er dort Kustos und Honorarprofessor an der Friedrich-Wilhelm-Universität. Ab 1948 ist er Ordinarius an der Freien Universität. In den Jahren 1955 bis 1976 leitete er die Ausgrabungen von Tell Fecherije, Tell Ailun und Tell Chuera in Nordostsyrien.
Das vorliegende Buch ist nicht das einzige Buch, das Moortgart veröffentlichte. Er ist seit den 1930er Jahren immer wieder als Autor in Erscheinung getreten.
Die Besprechung des Buches
Das vorliegende Buch ist zweigeteilt. Ergänzt durch diverse Zeichnungen und Schwarzweißfotographien beschreibt Moortgart die Kunst der Sumerer und Akkadier. Dieser Teil liefert nicht nur Faktenwissen.
Er teilt uns auch sehr viel über den Autoren mit. Da ist jemand mit Leib und Seele Archäologe und Wissenschaftler.
Dieser Kenntnisreichtum, diese Detailverliebtheit, dieses Interesse an weit zurückliegenden Ereignissen, diese Genauigkeit – wer keinen Bezug zur Kunst Mesopotamiens hat, wird sich keinesfalls so intensiv mit einer Kunst beschäftigen, die bestenfalls in altertumsbezogenen Museen zu finden ist.
Der zweite, etwas weniger umfangreiche Teil ist dann der Bildteil. Hier wird die Kunst der Sumerer und Akkadier ohne verbale Beschreibung oder Kommentierung vorgestellt. Die Bilder sind leider alle in schwarzweiß – in Farbei wäre der Anblick bestimmt schöner gewesen.
Das Fazit
Das Wissen, das hier vermittelt wird, ist ein Spezialwissen, das deutlich jenseits des Schulwissens liegt. Ohne Vorkenntnisse und ein vertieftes Interesse am Thema lohnt es sich nicht, zu dem Buch zu greifen.