Endloses Bewusstsein – Neue medizinische Fakten zur Nahtoderfahrung

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Endloses Bewusstsein – Neue medizinische Fakten zur Nahtoderfahrung, von Pim van Lommel

Das Herz hört auf zu schlagen, der Hirntod tritt ein. Die Diagnose lautet „Exitus“, klinisch tot. In Operationssälen der Herzchirurgie ist diese Situation nicht immer vermeidbar.

Der niederländische Kardiologe Pim van Lommel setzt sich in seinem Buch „Endloses Bewusstsein“ mit Indizien auseinander, die für ein Weiterleben nach dem Tod sprechen.

In einer großangelegten Studie befragte er in seiner Klinik Patienten, die klinisch tot waren und erfolgreich reanimiert wurden, nach außerkörperlichen Wahrnehmungen oder anderen Nahtoderlebnissen. Die Erkenntnisse seiner Studie sind wissenschaftlich fundiert und sorgen für Aufsehen in Medizin und Wissenschaft.

Wohin gehen wir?

Sind wir aus dem Nichts gekommen und tauchen wir nach unserem Tod wieder in dieses Nichts ein? Welchen Standpunkt wir auch vertreten, ob die christliche Vorstellung von der Auferstehung und dem Weiterleben nach dem Tod , die der Atheisten oder der Agnostiker, der Tod bleibt etwas Unbekanntes und ruft Ängste ins uns hervor. Ein großer Teil der Menschen hingegen, die dem Tod bereits sehr nahe waren, berichten, die Angst davor verloren zu haben.

Schilderung von Nahtoderlebnissen

Nahtoderlebnisse von Menschen, die klinisch tot waren, haben meist sehr ähnliche Elemente. Es wird von einem Rückblick auf ihr Leben, von einem hellen Licht am Ende des Tunnels berichtet, das voller Liebe strahlt, von Glückszuständen, von der Begegnung mit Verstorbenen und von geistiger Klarheit angesichts der existenziellen Fragen unseres Daseins.

Die Betroffenen sahen sich aus einer Distanz selbst beim Sterben zu und nicht selten wurde die gelungene Reanimation als unangenehmer Eingriff wahrgenommen. Zurück in ihrem Körper verloren sie den Zugriff auf das erfahrene Allwissen.

Der klinische Umgang mit Nahtoderlebnissen

Nahtoderlebnisse werden in unserer materiell ausgerichteten Gesellschaft entweder tabuisiert oder mit einem süffisanten Lächeln bedacht. In Medizinerkreisen werden Nahtoderlebnisse als halluzinierende Reaktion des absterbenden Gehirns interpretiert. Das Bewusstsein ist aus naturwissenschaftlicher Sicht ein Produkt unseres Gehirns, das mit dem Hirntod erlischt.

Ärzte, die dieses naturwissenschaftliche Gesetz in Frage stellen, setzen ihre Glaubwürdigkeit und damit auch ihre Karriere als Halbgott in Weiß aufs Spiel. Pim van Lommel wagt sich mit seinen Forschungen also auf ein schwieriges Terrain. Als einer von wenigen Ärzten sammelte er diese Schilderungen, analysierte sie wissenschaftlich und bereitete sie in Form des vorliegenden Buches auf.

Van Lommels Schlussfolgerung

Der Autor van Lommel ist nicht nur Zuhörer und Sammler von Jenseitserlebnissen, er tauschte sich mit anderen interessierten Ärzten aus, zog Statistiken heran und vertiefte sich in die Gehirnforschung, die neurophysiologische Forschung und die Quantenphysik. Van Lommel schlussfolgerte, es müsse ein klares Bewusstsein außerhalb eines physischen Trägers (z.B. menschliches Gehirn) geben. Für ihn ist das Bewusstsein allgegenwärtig, weder an eine bestimmte Zeit noch an einen bestimmten Ort gebunden.

Zitat van Lommel: „Man kann das mit einer Fernsehsendung vergleichen. Wenn man den Fernseher aufschraubt, wird man keine Sendung finden. Das Gerät ist nur der Empfänger. Aber auch wenn man ihn ausschaltet, existiert immer noch eine Sendung.“

Anspruchsvoller Lesestoff in verständlicher Sprache

Wer in diesem über 400 Seiten umfassenden Buch esoterische Hintergedanken vermutet, liegt falsch. Hier geht es um Fakten und Forschung, was auch das ausführliche Quellenverzeichnis belegt. Van Lommels Theorien gelten religionsübergreifend. Auch hochaktuellen und umstrittenen Themen, wie der Organspende, widmet er seine Aufmerksamkeit.

Neben interessanten Fallbeispielen brilliert van Lommel mit zahlreichen Ausflügen in die Quantenphysik. Diese Kapitel sind zwar auch für Laien gut aufbereitet, dennoch handelt es sich nicht um ein Buch, das man am Stück durchlesen könnte. Es empfiehlt sich, einzelne Abschnitte erst einmal zu verdauen, bevor man weitere in Angriff nimmt.

Fazit

Oft wird uns glauben gemacht, dass die wesentlichen Dinge des Daseins in unserem 21. Jahrhundert geklärt seien. In Wirklichkeit existieren auf vielen Forschungsgebieten immer noch althergebrachte Theorien, die man sich scheut in Frage zu stellen. Pim van Lommel ist es gelungen, neue Denkanstöße zu liefern und die Wissenschaft möglicherweise einen Schritt voranzubringen.

Mit seinem hochkomplexen, aber absolut empfehlenswerten Buch lädt er uns ein, die Frage von Leben und Tod neu zu überdenken. Und sollten wir bei diesem Thema zu keiner Lösung kommen, bleibt uns immer noch ein schwacher Trost: wir alle werden irgendwann einmal die Antwort wissen.

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