Kornelia Heise-Ernst: Mutter mordet anders, Niederrhein-Krimi
Mutter Stils ist nicht nur Schwiegermutter. Sie ist auch Schwierigmutter. Eines Tages sterben einige ihrer Freundinnen. Und das auf unnatürliche Art und Weise, wie die Polizei vermerkt.
Sie sind vergiftet worden. Mit Hilfe einer Mokkatorte. Die mutmaßliche Mörderin kennt Mutter Stils natürlich auch. Nur beim Tatmotiv hapert es. Dafür nimmt ihre Schwiegertochter Meike nach anfänglichem Unverständnis die Ermittlungen auf eigene Faust auf.
Der Verlag
Der Verlag aus Köln ist einer der führenden deutschsprachigen Verlage, was Regionalkrimis anbelangt. Da ich ihn schon an anderer Stelle vorgestellt habe, verzichte ich hier auf weitere Worte.
Die Autorin
Heise-Ernst ist Jahrgang 1952 und lebt mit ihrem Mann und den 2 Kindern in Wachtendonk, also dem Ort, in dem diese Geschichte spielt. Nach ihrem Studium der Textil- und Bekleidungstechnik, Geschichte und Pädagogik arbeitete sich auch als Lehrerin. Daneben ist sie auch schon als Autorin von Kriminalgeschichten in Erscheinung getreten. Der wievielte Krimi um Meike Stils liegt hier eigentlich vor? Keine Ahnung.
Die Besprechung
Das Buch bietet gute Unterhaltung. Hier liegt ein klassischer Kriminalroman vor. Das gilt für dem Aufbau mit dem klassischen kriminalliterarischen Dreispruch Aufgabenstellung – Ermittlungsarbeit – Lösung.
Der Inhalt ist aber noch klassischer. Ein Amateurdetektiv – hier auch noch eine Frau! -, der in seinem normalen Leben überhaupt nichts mit diesem Beruf zu tun hat, schlittert durch Zufall in eine Kriminalgeschichte hinein. Nicht etwa, daß sie selbst die Toten finden würde – das erledigt schon ihr Sohn für sie. Da die Polizei an sich selbst scheitert, übernimmt die Protagonistin im Laufe der Zeit immer mehr das sprichwörtliche Zepter.
Ein Polizist ist besserwisserisch, die übrigen tappsige Bären. Es sei ihnen vergönnt, daß ihnen die Früchte Meikes Arbeit unverdientermaßen in den Schoß fallen.
Bin ich persönlich schon in Wachtendonk gewesen? Sollte dem so gewesen sein, kann ich mich nicht daran erinnern. Macht aber auch nichts. Heise-Ernst zeichnet ein liebevolles Bild ihres Wohnortes. Man kann sich als Leser durchaus ein lebhaftes Bild des Ortes machen, zumindest was die Menschen anbelangt. Die Beschreibung ist durchaus liebevoll zu nennen.
Das Ende bietet auch eine faustdicke Überraschung. Na ja, eigentlich wäre ein Wort wie unerwartet schon besser gebracht. Im nachhinein nimmt man zwar die entsprechenden Hinweise wahr, merkt aber auch, daß man sie beim Lesen nicht gebührend ernst genommen hat. Oder sollte man das Ende vielleicht einfach nur „konstruiert“ nennen?
Das Fazit
Mir persönlich gefällt dieser Kriminalroman. Ich empfehle ihn gerne weiter. Leser vom Niederrhein werden ihn mögen.