Pet Shop Boys – Bilingual

Inhaltsverzeichnis
Musical

Back To The 80´s: Chess

Musik

Michael Kiwanuka – Small Changes

Musik

Heinz Rudolf Kunze – Lauschangriff

Pet Shop Boys – Bilingual

  1. Discoteca
  2. Single
  3. Metamorphosis
  4. Electricity
  5. Se A Vida É (That’s The Way Life Is)
  6. It Always Comes As A Surprise
  7. A Red Letter Day
  8. Up Against It
  9. The Survivors
  10. Before
  11. To Step Aside
  12. Saturday Night Forever

Bilingual, das Album

Drei Jahre ließen sich die Pet Shop Boys nach dem überaus erfolgreichen Album Very Zeit, bis sie im Jahr 1996 mit Bilingual ein neues Album auf den Markt brachten. Bilingual ist insofern anders als Very, als dass sich hier weltweite Einflüsse auf dem Album wiederfinden lassen, vor allem lateinamerikanische, die dem ganzen Album so eine exotische Note verleihen.

So überrascht schon der Opener „Discoteca“ mit einer sehr eigenwilligen Kombination aus genrefremden Trommelschlägen und Chris Lowes Synthieflächen, die sich aber in diesem Stück noch zurück halten, hier und da setzt er ein paar Akzente, ohne den perkussiven Charakter des Stückes zu zerstören.

Im überaus gefälligen „Single“, das zu den stärksten Tracks auf dem Album gehört, setzten sich die selben Trommelschläge des vorherigen Tracks fort, nur geht man melodisch in eine andere Richtung. Das Stück handelt davon, dass die Welt immer näher zusammenrückt, und man innerhalb weniger Stunden praktisch an jedem belieben Ort auf der Weltkarte sein kann. Wir fliegen nach Brüssel – Bonn und Barcelona in der Business Class, und verlieren das Gefühl für Distanzen.

Mit „Metamorphosis“ machen die Boys die amerikanische Clubszene unsicher, zu sehr tanzbaren Bands und ein an die Discowelle der 70er erinnernde Produktion, wechselt Neil Tennant zum Sprechgesang, was sehr ungewöhnlich klingt und auch nicht so richtig zu ihm passt.

Dasselbe gilt für „Electricity“, obwohl der Song wieder ein paar Überraschungen parat hält, man hört z.B. indische Trommeln und Blasinstrumente, doch singt Neil hier leider auch wieder Passagen im Sprechgesang.

Der wohl eingängigste Titel ist ohne Zweifel, das sehr fröhliche „Se A Vida É (That’s The Way Life Is), das nach Meer und Sonne klingt auch in ihm kommen die lateinamerikanischen Trommelpassagen sehr gut zur geltung, außerdem erzeugt das Stück so eine  Gefühl von Lebensfreude.

Die postive Stimmung hält aber nur kurze Zeit vor, denn mit „It Always Comes As A Surprise“ ist eines der traurigsten Songs auf dem Album, dass die Pet Shop Boys je aufgenommen haben. Es klingt wie eine verregnete Version von „Discoteca“.

„A Red Letter Day“ hätte damals auch gut zu Very gepasst, hier haben wir ähnliche Songstrukturen wie bei „Go West“ auch dieser markante Männerchor ist wieder dabei.

Auch Songs wie „Up Against It“ und „Survivor“ können überzeugen, ist ersterer noch ein netter Pop-Song, der nicht weiter aufregt, regt letzterer mit seiner nachdenklichen Grundstimmung zum Nachdenken an.

„Before“ ist wieder absolut Clubtauglich, auch wenn Neils Stimme hier etwas dünn klingt und mir von der Botschaft etwas banal. Von typischen Themen über das Nachtleben war ich noch nie besonderlich angetan, da fehlt mir ganz einfach die Substanz.

„To Step Aside“ ist ein melancholisches Stück, das von einer mexikanischen Gitarre begleitet wird, der Gesang von Neil bekommt dabei Unterstützung einheimischen Stimmparts, die das Stück sehr unverwechselbar klingen lassen.

Mit dem letzten Titel „Saturday Night Forever“ gibt man sich wieder tanzbaren Rhythmen hin, hier ist wieder Nightclubbing angesagt, doch können die altbewährten Discorhythmen des Stückes nicht wirklich überzeugen, dafür klingt es zu künstlich auf gute Laune getrimmt.

Fazit

Auf Bilingual nehmen die Pet Shop Boys uns mit auf eine Weltreise, neben allerhand exotischer Sounds, allen voran die lateinamerikanischen Trommel- und Gitarrenklänge, gibt es auch wieder typsiche Pet Shop Boys Synthies, die  jedoch im Vergleich zu den Vorängeralben, merklich in den Hintergrund gedrängt sind. Zu den Highlights der Platte gehören Songs wie „Single Bilingual“, „Se A Vide É“ und „To Step Aside“. Bilingual kann zwar nicht an die Qualität des Vorgängers anknüpfen, zeigt es aber doch eine neue Seite der Pet Shop Boys, die mal ein wenig von der üblichen Synthie-Formel abweichen und auch genrefremde Elemente einsetzen. Deshalb ist Bilingual auf jeden Fall mal ein Reinhören wert.

newsletter-sign-up | Rezensions
Abonnieren Sie unseren Newsletter

Nach oben scrollen