Rolfing. Wie Sie Ihren Körper ins Lot bringen.

Inhaltsverzeichnis
Musical

Back To The 80´s: Chess

Musik

Michael Kiwanuka – Small Changes

Musik

Heinz Rudolf Kunze – Lauschangriff

Rolfing. Wie Sie Ihren Körper ins Lot bringen. Von Peter Schwind

Als Student wohnte der Autor Peter Schwind bei einer älteren Dame in Südfrankreich, die mit ihren Händen wahre Wunder vollbringen konnte. Nicht nur, dass sie ihr Können an dem hüftleidenden Postboten des Ortes unter Beweis stellte, der nach ihrer Behandlung für den Postdienst wieder voll einsatzbereit war. Sie half auch Peter Schwind, dessen Ellbogen ihm beim Violinespiel zu schaffen machte. Um welche (Wunder-)Methode handelt es sich?

Peter Schwind gibt die Erklärung Jahre später mit diesem Buch: Rolfing. Natürlich wusste die französische Dame nichts von Rolfing – dennoch beruhte ihr Sachverstand auf Prinzipien, die heute dem Rolfing zugerechnet werden.

Was ist Rolfing?
Ida P. Rolf, die Begründerin der Methode erkannte, dass es neben Knochen, Muskeln und Bändern auch zwei Bindegewebsschichten gibt, die für das Spannungssystem unseres Bewegungsapparats verantwortlich sind. Auf diese formgebenden Gewebsschichten kann manuell so eingewirkt werden, dass alte stress- oder verletzungsbedingte Haltungsmuster aufgebrochen werden, was auch unmittelbare Auswirkung auf die Spannung der darunterliegenden Muskulatur hat. Ida Rolf sah das Zusammenspiel aller Körperpartien und entwickelte ein Rolfing-Gesamtkonzept, wie es heute vielerorts angewandt wird.

Grundlagenteil I: 10 Sitzungen
Peter Schwind beschreibt im ersten Grundlagenteil jede Sitzung ausführlich.
Bei der ersten Sitzung werden vor allem die Oberflächenfaszien direkt unter der Fettschicht des gesamten Körpers behandelt. Diese Sitzung soll das Atmungsmuster aufbrechen. Die zweite Sitzung konzentriert sich auf Füße und Beine, während die dritte auf Harmonisierung von Vorder- und Rückseite des Körpers zielt. Die vierte Rolfing-Sitzung thematisiert das Zusammenspiel zwischen Beinen und Rücken, wobei der Beckenregion eine große Bedeutung zukommt. Während die fünfte Sitzung sich noch intensiver mit Becken- und Bauchraum beschäftigt, ist die sechste Sitzung schwerpunktmäßig auf Beinrückseite, Kreuzbein und Steißbein gerichtet. Die siebte Sitzung widmet sich den Halswirbeln, dem Nacken, sowie dem Kiefergelenk. Die achte und neunte Sitzung behandeln die Koordination von Becken- und Schultergürtel. Bei der abschließenden zehnten Sitzung wird intensiv auf die Aufrichtung der Körperstruktur und die Orientierung des Patienten eingegangen.

Der Autor weist darauf hin, dass es trotz des integrativen Konzepts in Einzelfällen auch sinnvoll sein kann, von der Sitzungsserie abzuweichen und eine Behandlung anzubieten, die hauptsächlich auf die vorliegenden Beschwerden fokussiert ist.

Grundlagenteil II
Der Autor beschreibt einzelne Fallgeschichten aus seiner Rolfer-Praxis und stellt dem Leser eine Art Behandlungskatalog für einzelne, häufig vorkommende Beschwerdebilder vor, z.B. die Behandlung von Ischialgien, Bandscheibenprobleme, Spannungskopfschmerzen oder Schleudertraumata.

Übungsteil
Im Übungsteil präsentiert Hubert Godard, Tanzpädagoge, Bewegungsanaytiker und ebenfalls Rolfer, ein Kapitel zur Selbsthilfe.

Fazit

Insgesamt bietet das Buch einen guten Überblick über die Rolfing-Therapie, vor allem was den Erstkontakt mit dem Thema angeht. Auch empfehlenwert für Personen, die eine Behandlung in Erwägung ziehen. Das Buch ist einfach geschrieben und verzichtet auf hochtrabende medizinische Exkurse. Weniger geeignet ist das Buch jedoch für  Personen, die bereits mit dem Konzept vertraut sind und nun tiefer in die Praxis einsteigen wollen. Trotz einiger Selbsthilfe-Anleitungen leistet das Buch nicht wirklich das, was es im Vorfeld an Praxis-Übungen verspricht.

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